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Make or Buy?

Make or Buy?

Wozu Geld ausgeben, wenn man das Problem auch selbst lösen kann? Diese Frage stellt sich vielen Unternehmen, die ihre Produktion digitalisieren wollen. In anderen Bereichen hat man schließlich auch durch Eigenleistung Fortschritte erzielt und die begrenzten Mittel für Investitionen müssen wohl überlegt eingesetzt werden. Andererseits sind Software und IT-Systeme oft weit vom eigentlichen Geschäftsinhalt eines produzierenden Unternehmens entfernt. Man weiß zwar, was man gerne hätte, aber nicht, wie man es selbst auf die Beine stellen soll. Die Entscheidung zwischen „Make or Buy“ hat viele Aspekte, die jedes Unternehmen für sich abwägen muss.

Das können wir auch selbst: Make!

Die Vorstellung von der Digitalisierung ist bekannt und klar umrissen. Die Idee ist entweder so individuell oder so einfach, dass man damit keinen Drittanbieter beauftragen möchte. Darüber hinaus gibt es Mitarbeiter im Unternehmen, die „fit“ genug in der Entwicklung von Software und dem Installieren von Hardware sind, dass sie sich das interne Digitialisierungsprojekt zutrauen. Zu guter Letzt gibt die Geschäftsführung grünes Licht für die Investition und den Einsatz der Arbeitszeit zu diesem Zweck.

Dies sind die wichtigsten Voraussetzungen, damit der Ansatz „Make“ funktionieren kann. Wenn es gelingt, hat man eine Lösung, die zu 100% auf die Anforderungen des Unternehmens passt, und gleichzeitig noch die ganze Erfahrung und das Know-How im Haus. Wenn es schief geht, geht es schief. Das komplette Scheitern ist jedoch selten das größte Risiko. Vielmehr drohen solchen internen Projekten Verzögerungen, weil man den Aufwand unterschätzt hat oder weil die Mitarbeiter doch noch überwiegend an ihren eigentlichen Aufgaben arbeiten.

Die entscheidende Frage ist: Wiegen die Vorteile einer individuellen Lösung die Risiken einer internen Entwicklung auf?

Warum das Rad neu erfinden: Buy!

Für die meisten Digitalisierungsvorhaben gibt es Lösungen von spezialisierten Anbietern. Diese haben die Erfahrung von vielen Kundenprojekten und beschäftigen ausgebildete Programmierer, die den ganzen Tag an ihrem Produkt arbeiten. Die Kosten für die Entwicklung und den Betrieb der Software verteilen sich auf viele Kunden, wodurch jeder von den Skaleneffekten profitiert. Die Lösungen von Drittanbieter kann man sich ansehen und erproben, bevor man sich für eine Investition entscheidet. Außerdem werden die eigenen Mitarbeiter lediglich durch die Einführung und Schulung eingespannt.

Mit dem Kauf einer Lösung am Markt kann man in kurzer Zeit starten und sich im Vorfeld große Sicherheit für die Investitionsentscheidung verschaffen. Doch eine „Buy“-Lösung wird meistens nicht 100% der Anforderungen abdecken können und darüber hinaus evtl. Funktionen mitbringen, die man im Unternehmen nicht braucht. Individuelle Anpassungen erhöhen den Kaufpreis und verteuern die langfristige Wartung der Software. Für manche Probleme oder Ideen sind Lösungen von Drittanbieter häufig überdimensioniert, weil die Hersteller die Software für ein breites Kundenspektrum erstellen. Wenn es unterschiedliche Anbieter von Software und Hardware gibt, muss sichergestellt sein, dass beide Komponenten der Digitalisierung reibungslos zusammenarbeiten.

Die entscheidende Frage ist: Kann man mit einer Drittanbieterlösung soviel Zeit und Aufwand sparen, um die Kosten zu rechtfertigen?

Was denn nun: Fazit

Bei der Digitalisierung gibt es keinen Königsweg entweder mit „Make“ oder mit „Buy“. Die beiden Ansätze müssen sich in einem Unternehmen auch nicht ausschließen. Es gibt so viele Themen und Bereiche, die von der Digitalisierung profitieren können. Manche Idee bedarf nur eines kleinen Kniffs, den ein entsprechend qualifizierter Mitarbeiter selbst umsetzen kann. Andere Vorhaben versprechen einen derart individuellen Wettbewerbsvorteil, dass sich keine passende Lösung am Markt findet und man sie selbst entwickeln muss. Häufig liegt der eigentliche Vorteil aber nicht so sehr in dem „wie“ sondern in dem „ob“. Bevor man sich für eine Standard-Lösung selbst in ein Projekt stürzt, macht es meistens mehr Sinn, eine Drittanbieterlösung zu nehmen und damit schneller zum Erfolg zu kommen.

Die Software und Hardware sind nur Mittel zum Zweck. Die realen Vorteile in der Produktion kommen von der größeren Transparenz, dem geringeren Ausschuss, der optimierten Planung, den effizienteren Abläufen, etc… von all den Gründen, die sich das Unternehmen überhaupt von der Digitalisierung verspricht.

Veröffentlicht: 31.01.2021

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